Ricerca

04.04.2024

Pfeifer Chanovice glänzt mit Optimierungs-Offensive

Luftaufnahme vom Standort Chanovice

Der tschechische Standort des Holzunternehmens Pfeifer begegnet der Rezession mit konsequenter Optimierung interner Prozesse. Die Bemühungen schlagen sich etwa im Top-Wert von 90 % bei der Verfügbarkeit des Sägewerks nieder. Verschiedene Maßnahmen der Automatisierung verringern nicht nur den Energieverbrauch, sondern ersetzen auch schwere körperliche Arbeit. Damit baut Pfeifer seine Arbeitgeberattraktivität weiter aus.

„Wir planen auch die Nutzung von künstlicher Intelligenz, um die enormen Datenmengen zu verarbeiten und weitere Energie-Effizienzsteigerungen erzielen.“

Vlastimil Kuba
Werksleiter Chanovice

In Zeiten der Wirtschaftsflaute steckt man am Pfeifer-Standort im Herzen des Bayerisch-Böhmischen Waldes nicht den Kopf in den Sand. „Wir nutzen die herausfordernde Situation, um unsere Prozesse so zu optimieren, so dass wir noch stärker aus der Krise hervorgehen“, sagt Vlastimil Kuba, seit September 2023 Werksleiter in Chanovice. Durch laufende Optimierungen in allen Bereichen konnten etwa die Stillstände im Sägewerk verringert werden, neue Trockenkammern verbrauchen fast 50 % weniger Energie, auch umprogrammierte Schließsysteme und optimierte Beleuchtung senken den Bedarf.

Chanovice Sägewerksleiter Martin Hlavac

Sägewerksleiter Martin Hlavac ist stolz auf die hohe Verfügbarkeit des Sägewerks.

Spitzenwert von 90 % Verfügbarkeit

Die außergewöhnlichen Leistungen am Standort macht eine besondere Kennzahl deutlich: 90 % Verfügbarkeit im Sägewerk ist ein Wert, der im weltweiten Vergleich beeindruckt.

„Dieser Erfolg beruht auf ausgetüftelten Lösungen, fixen Wartungsintervallen und guter Teamarbeit“, erklärt Sägewerksleiter Martin Hlavac.

Als Detail der geleisteten Optimierungsarbeit hebt Hlavac das von Pfeifer selbst entwickelte Barcodesystem hervor. Dabei erhält jedes Sägeblatt einen eigenen Code, welchen die Mitarbeiter:innen mithilfe einer speziellen Software auslesen können. Je nach dokumentierter Sägeleistung wird das Blatt dann entweder geschliffen oder getauscht, Störfälle durch unbemerkten Verschleiß gehören der Vergangenheit an.

Die verlässliche Verfügbarkeit der Anlage garantiert maximalen Output im aktuellen 2-Schicht-Betrieb mit jederzeitiger Möglichkeit, wieder auf 3 Schichten zu erhöhen. Rohstoffseitig sieht sich Pfeifer in Chanovice wie alle Holzverarbeiter mit steigenden Rundholzpreisen und einer schwierigen Beschaffungssituation konfrontiert. Als Vorteil im Bereich Logistik erweist sich der werksnahe Bahnhof. Neben Rundholz soll künftig auch Schnittholz auf der Schiene transportiert werden. „Ab März planen wir Schnittholztransporte nach Hamburg mit darauf folgender Verschiffung“, teilt Kuba mit.

Dank des selbst entwickelten Barcodesystem auf den Sägeblättern erfolgen Wartung und Tausch garantiert zum richtigen Zeitpunkt.

Neue Flickautomatik verbessert Arbeitsbedingungen

Besonders stolz ist man am Standort auf den kürzlich installierten Flickautomaten in der Schalungsplattenproduktion. Eine Investition in noch bessere Produktqualität, welche zugleich den Abschied von anspruchsvoller körperlicher Arbeit markiert. Anstelle der manuellen Flickarbeiten an den Schalungsplatten übernimmt nun ein Scannersystem die Fehlerbestimmung, die Fehlstellen werden automatisch ausgefräst und durch das Einsetzen neuer Holzflicken korrigiert. Für die Mitarbeiter:innen bedeutet dieser Schritt eine große Erleichterung bzw. den Einsatz in attraktiveren Teilbereichen der Produktion.

Rundholzplatz am Standort Chanovice

Der Rundholzplatz in Chanovice ist trotz schwieriger Beschaffungssituation gut gefüllt, die Produktion läuft im 2-Schicht-Betrieb.

Gefragter Arbeitgeber in der Region

Seit 2016 unter dem Dach der Pfeifer Gruppe, hat sich der Standort Chanovice auf allen Ebenen kontinuierlich weiterentwickelt. Weit über 100 Millionen Euro sind bereits in die Modernisierung der Infrastruktur und Arbeitsbedingungen geflossen. Damit einher ging ein grundlegender Imagewandel des Werks.

„Heute spielen wir in der höchsten Liga, was die Arbeitgeberattraktivität betrifft. Die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiter:innen und das empathische Management schaffen eine starke Firmenkultur“, so Kuba.

Auch das hohe Interesse an Nachhaltigkeit und der Hintergrund als Familienunternehmen werden von den aktuell 416 Mitarbeiter:innen als positiv empfunden.

Zur Pfeifer Group

Die österreichische Pfeifer Holding GmbH wurde 1948 gegründet und wird heute in dritter Generation familiengeführt. Sie beschäftigt 2.600 Mitarbeiter:innen an 13 Standorten in Österreich, Deutschland, Tschechien und Finnland. Der Firmensitz befindet sich in Imst (Tirol/Österreich). In den vollintegrierten Sägewerken der Gruppe werden jährlich rund 5,4 Mio. Festmeter Holz eingeschnitten und entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu Schnittholz und Hobelware, Betonschalungsplatten, Schalungsträgern, Brettsperrholz (CLT), Brettschichtholz, verleimten Massivholzplatten sowie Palettenklötzen, Briketts, Pellets und Biostrom verarbeitet.