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Pfeifer Group investiert 10 Millionen Euro am Standort Kundl

Pfeifer ist seit 1978 in Kundl ansässig. Pünktlich zum 40. „Geburtstag“ des Standortes investiert das Tiroler Parade-Holzunternehmen knapp 10 Millionen Euro in modernste Sägewerkstechnik, Arbeitsplatzsicherung sowie ein zeitgemäßes Bürogebäude.

GF und Werksleiter Georg Walcher freut sich über die Investitionen in „sein“ Werk. Im Hintergrund: die neue Restholz-Transportanlage zwischen Sägewerk und Pelletierung.

WEITERE VERBESSERUNGEN Bei der Staplerflotte setzt Pfeifer zunehmend auf Elektroantrieb, auch heuer werden wieder neue, umweltfreundliche Fahrzeuge angeschafft. Weitere Vorhaben für die nahe Zukunft sind unter anderem laufende Verbesserungen und Investitionen in die Sägetechnik. Gesamt beläuft sich das Investitionsvolumen am Standort Kundl 2018 auf knapp 10 Millionen Euro.

BEKENNTNIS ZUM STANDORT AUS TRADITION Der zweite Tiroler Standort des Imster Familienunternehmens Pfeifer ist ein starker regionaler Arbeitgeber: Knapp 200 Mitarbeiter finden hier einen sicheren Arbeitsplatz. Seit der Übernahme des Sägewerkes im Jahre 1978 hat Pfeifer Kundl zu einem voll integrierten Standort ausgebaut. Pro Jahr werden ca. 800.000 Festmeter Holz im Sägewerk eingeschnitten. Im Sinne einer geschlossenen Wertschöpfungskette verarbeitet das Unternehmen das Rundholz zu rund 570.000 m3 Schnittholz und Hobelware jährlich. Ein wesentlicher Teil davon wird in Imst zu Brettschichtholz, Massivholzplatten, Betonschalungsplatten und Schalungsträgern weiterverarbeitet. Die dabei anfallenden Sägespäne verpresst Pfeifer zum Biobrennstoff Pellets – jährlich ca. 158.000 Tonnen. Kundl ist damit das größte Pelletwerk Mitteleuropas. Die verbliebene Baumrinde wird in zwei mit modernsten Filteranlagen ausgestatteten Biomasse-Kraftwerken zu Wärme und elektrischer Energie umgewandelt. Erstere dient zur Trocknung des Schnittholzes und der Sägespäne, zweitere wird im Ausmaß von 58 Mio. KwH ins öffentliche Versorgungsnetz eingespeist.

Die Pfeifer Group zählt zu den traditionsreichsten und wettbewerbsstärksten Unternehmen der europäischen Holzindustrie mit rund 2.000 Mitarbeitern an sieben Standorten in Österreich, Deutschland und Tschechien. Zum Produktsortiment zählen Schnittholz und Hobelware, Betonschalungsplatten, Schalungsträger, Brettschichtholz, verleimte Massivholzplatten sowie Palettenklötze, Briketts, Pellets und Biostrom. Ab Mitte 2019 wird der Zukunftsbaustoff Brettsperrholz (CLT = Cross Laminated Timber) die Produktpalette bereichern.

WERKSZENTRALE NEU Weithin sichtbarstes Zeichen in der Kundler Luna soll ab Mitte 2019 die neue Werkszentrale sein. Anstelle des bestehenden Versandterminals entsteht in knapp einjähriger Bauzeit auf 1.380 m2 ein modernes, viergeschossiges Verwaltungsgebäude mit integrierter Versand- und Logistikzentrale. Der Bau wird konsequenterweise in Holz ausgeführt und zwar mit dem Zukunftsbaustoff Brettsperrholz, für die Planung zeichnet DI Klaus Ebner aus Angerberg verantwortlich. Im Erdgeschoss ist der gesamte Versand für Fertigware, LKW-Anmeldung, etc. untergebracht.

Die Ostansicht des neuen Bürogebäudes direkt an der Kundler Luna.

Die Nordansicht des neuen Bürogebäudes direkt an der Kundler Luna.

Im Erdgeschoss ist der gesamte Versand für Fertigware, LKW-Anmeldung, etc. untergebracht. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind Büros für die Werksleitung, die Arbeitsvorbereitung, diverse Techniker sowie EDV und Rundholz-Einkauf vorgesehen. Das dritte Obergeschoss beherbergt einen großen Besprechungssaal für 50 Personen sowie einen kommunikativen Begegnungsort. Die Errichtung des Gebäudes erfolgt barrierefrei in Niedrigenergie-Bauweise, beheizt wird es umweltschonend mit Fernwärme des Kraftwerks Kundl. 2 Millionen Euro wendet Pfeifer für den Neubau auf. Nicht zu früh, wie Geschäftsführer und Werksleiter Georg Walcher, seit September 2017 in Kundl, erklärt: „Das bestehende Bürogebäude ist das älteste am ganzen Gelände. Es wird nach der Fertigstellung des neuen geschliffen, wodurch wir notwendige Manipulationsflächen schaffen können.“ Auch die Zufahrtssituation wird neu geregelt und trägt zu einer wesentlichen Entspannung der Zu- und Abfahrt der Logistik-Partner von der und auf die Gemeindestraße bzw. B 177 bei.

Das Herzstück am Ende der Schnittholz-Sortierung: Die vollautomatische Lattenlegung bei der Paketierung. Die Leistung konnte dadurch um ca. 5 Prozent gesteigert werden.

AUTOMATISIERUNG SCHREITET VORAN Seit April 2018 ist die neue Schnittholz-Paketierungsanlage mit automatischer Lattenlegung in Betrieb – ein Prototyp für weitere Werke der Gruppe. Diese Anlage ergänzt die Schnittholz-Sortierung in idealer Weise. Sie ist auf dem technisch jüngsten Standard und erhöht die Arbeitssicherheit für die Mitarbeiter enorm. Die neue Abgabe-Anlage bringt einen hohen Output und somit mehr Prozessleistung – ca. 5 Prozent.

„MISSING LINK“ FÜR UMWELT UND KAPAZITÄT Ganz im Sinne der Unternehmensphilosophie Nachhaltigkeit hat Pfeifer weitere 3 Millionen Euro in eine Restholz-Transportanlage zwischen Sägewerk und Pelletierung in die Hand genommen. Eine Entspannung für die Werkslogistik und die Umwelt: Mussten bis zur Inbetriebnahme Anfang 2018 Radlader Sägemehl und Hackgut auf dem Betriebsgelände zwischen dem Sägewerk und der Pelletierung hin und her transportieren, erfolgt die Beförderung jetzt vollautomatisch hoch über dem Boden auf einer Luftlinie von 350 m. In Zahlen, die den Mehrwert für die Umwelt unterstreichen: Die Anlage erspart die CO2-Emissionen der Fahrzeuge von 223 Kilometern pro Tag! Georg Walcher nennt einen weiteren Aspekt: „Die neue Bandtrocknungsanlage für die Trocknung von Sägespänen (Anm.: Kostenpunkt 5 Mio. Euro), die im Mai 2017 in Betrieb gegangen ist, wäre ohne Hinblick auf diese Transport-Lösung nicht denkbar gewesen. In Summe konnte die Pellet-Produktionsmenge in Kundl von vorher 120.000 auf nunmehr 158.000 Tonnen gesteigert und damit auf die Markt-Nachfrage vor allem in Italien regiert werden.“