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06.06.2019

Pfeifer Group: Holzpellets auch in Tschechien auf dem Vormarsch

Zum gegenseitigen Kennenlernen lud die Pfeifer Group den tschechischen Pellet-Verband Klastr Česká peleta im Rahmen einer Werksbesichtigung an ihrem Standort Chanovice ein. Im Fokus standen der Informationsaustausch und gemeinsame Visionen rund um den Zukunftsbrennstoff Holzpellets.

Bereits seit der Gründung des Klastr Česká peleta im Jahre 2010 ist Pfeifer Holz s.r.o. als Produzent hochwertiger Holzpellets Mitglied des tschechischen Pellet-Verbandes. Der Cluster vereint mittlerweile 92 Unternehmen aus Tschechien, Österreich und Deutschland, unter ihnen Pellet-Produzenten, Ofen- und Kesselhersteller, Händler sowie Vertreter aus Wissenschaft und Forschung. Die gemeinsame Vision: das Image von Heizen mit Holzpellets noch weiter zu verbessern und die Vorteile zu kommunizieren. „Unser Ziel ist es, in Tschechien die erneuerbare Energieform der Holzpellets nachhaltig zu forcieren“, formuliert Verbands-Präsident Vladimír Stupavsky beim Treffen im Pfeifer-Werk Chanovice den Auftrag. 

Dabei setzt man auf Qualität: Bereits 2012 wurde mit der EN plus-Zertifizierung von Produzenten und Händlern begonnen: „Es geht dabei nicht nur um die Produktqualität, sondern auch um den richtigen Umgang der Händler mit dem Produkt“, erklärt Vladimír Stupavsky.

Heute erfüllen ca. 90 Prozent aller in Tschechien produzierten Pellets den höchsten Qualitäts-Standard, Pfeifer-Pellets zu 100 Prozent.

Bei der gemeinsamen Werksführung mit CEO Michael Pfeifer (r.) in Chanovice konnte sich Verbands-Präsident Vladimír Stupavsky von den zahlreichen Verbesserungen der Werks-Infrastruktur überzeugen.

Umdenken als Auftrag

In Tschechien werden 2019 ca. 400.000 Tonnen Pellets produziert. Drei Viertel davon – etwa 300.000 Tonnen – gehen in den Export – hauptsächlich in Säcken zu je 15 kg. Ein jährliches Bedarfswachstum von 10 Prozent im eigenen Land unterstreiche einen eindeutigen Trend, wie Vladimír Stupavsky weiter ausführt: „Im Moment heizen die Menschen bei uns noch viel mit Kohle und Öl, doch ist ein Umdenken in Richtung Ökologie und Nachhaltigkeit deutlich spürbar. Das Potenzial für den Biobrennstoff Pellets ist enorm.“ So sei es vorrangiges Ziel des Verbandes, das positive Image der Holzpellets weiter zu stärken und den Inlandsverbrauch zu erhöhen. Tschechiens Wirtschaft laufe gut, es werde viel investiert und das ökologische Bewusstsein steige spürbar: „Das hat auch unsere Regierung erkannt und ein umfangreiches Förderprogramm für den Tausch von Heizkesseln auf Schiene gebracht. Ich denke, in 5 Jahren sprechen wir von einer Verdoppelung des Eigenbedarfs im Land.“ Stupavsky hofft auch auf innovative Unternehmen, die die Zeichen der Zeit im Land erkennen: „In Tschechien gibt es derzeit nur einen Produzenten von Pellet-Kaminöfen. Die meisten werden aus Italien importiert.“

Vladimír Stupavsky

Präsident Klastr Česká peleta

„In Tschechien ist ein Umdenken in Richtung Ökologie und Nachhaltigkeit deutlich spürbar. Das Potenzial für den Biobrennstoff Pellets ist enorm.“

Gruppenbild vor den neuen, in Bau befindlichen Pellet-Silos: (v.l.) Werksleiter Radek Pečka, Verbands-Präsident Vladimír Stupavsky und Pfeifer-CEO Michael Pfeifer.

Im Schalungsplattenwerk: Werksleiter Radek Pečka (r.) präsentiert Verbands-Präsident Vladimír Stupavsky (M.) und Pfeifer-CEO Michael Pfeifer die innovative Dünnschnitt-Technologie für maximale Materialausbeute und Qualität der produzierten Schalungsplatten.

Pfeifer ist Nr. 1 in Europa Michael Pfeifer, CEO der Pfeifer Group, teilt den Optimismus und nennt konkrete Zuwachszahlen in der eigenen Produktion: „Konzernweit gesehen wird die gesamte Pellet-Produktionsmenge der Pfeifer Group bis 2021 550.000 Tonnen betragen. Damit bauen wir unsere Rolle als größter europäischer Produzent aus.“ Erfreuliche Entwicklungen in Tschechiens Nachbarländern sieht Michael Pfeifer als Gradmesser: „Mich freut besonders, dass im ersten Quartal 2019 in Österreich 30 Prozent mehr Pellet-Kessel verkauft wurden als im Vorjahr. Auch Deutschland nimmt eine sehr positive Entwicklung und im Pellet-Land Italien, einem unserer wichtigsten Märkte, werden mittlerweile jährlich 3,5 Millionen Tonnen verbraucht! Das jährliche Verbrauchswachstum beträgt hier 200.000 Tonnen.“ Noch beeindruckender seien die Zahlen aus Frankreich mit einem Jahresverbrauch von 1,6 Millionen Tonnen und einem Wachstum von 250.000 Tonnen.

Der steigende europaweite Bedarf bedingt umfangreiche Investitionen in den Kapazitätsausbau, so auch am Standort Chanovice. Pfeifer ist dabei, hier die Pelletproduktion wesentlich zu vergrößern und bis 2021 auf 120.000 Tonnen/Jahr auszuweiten (derzeit 40.000). Dafür werden momentan neue Pelletpressen installiert und drei Pellet-Silos mit einem Fassungsvermögen von 4.000 Tonnen errichtet. Trhanov verfügt über eine jährliche Produktions-Kapazität von 25.000 Tonnen Holzpellets.

Michael Pfeifer

CEO Pfeifer Group

„Konzernweit gesehen wird die gesamte Pellet-Produktionsmenge der Pfeifer Group bis 2021 550.000 Tonnen betragen. Damit bauen wir unsere Rolle als größter europäischer Produzent aus.“

Bekenntnis zum Standort

Bei einer ausgedehnten Werksbesichtigung setzte Werksleiter Radek Pečka die Besucher über weitere aktuelle Neuerungen in Kenntnis. Seit der Übernahme 2016 investiert das Tiroler Familienunternehmen Pfeifer gesamt 60 Millionen Euro, also ca. 1,5 Milliarden Kronen, in den Ausbau der beiden tschechischen Werke mit gesamt mehr als 620 MitarbeiterInnen (davon 480 in Chanovice). So wurde in Chanovice eine hochmoderne Anlage zur Produktion von Betonschalungsplatten in Betrieb genommen, der zweite Teil folgt 2020. 

Zusammen mit den Werken in Trhanov und am Stammsitz Imst verfügt Pfeifer im Bereich Betonschalungsplatten künftig über eine Produktionskapazität von ca. 8,5 Mio. m² und festigt damit seine Position als weltweit größter Hersteller von Schalungsplatten. Weiters erfuhren bestehende Produktionsanlagen und Infrastruktur massive Modernisierungsschübe, neueste Sägewerkstechnik macht den Standort zukunftssicher. Als logische Konsequenz damit einher geht am vollintegrierten Standort Chanovice die Erweiterung des Sägewerkseinschnittes auf 800.000 Festmeter bis 2020.

„Wir haben weit vorausgedacht“, so Werksleiter Radek Pečka, „durch die Kapazitätserhöhung in der Pelletierung können wir den weiter steigenden Anfall von Restholz einer sinnvollen ökologischen und ökonomischen Wertschöpfung zuführen.“

Hoffnungsmarkt Tschechien

Die Pfeifer Group möchte ihre hochqualitativen Pellets in Tschechien noch bekannter machen und den Absatz nachhaltig steigern. Sie bleibt jedoch ihrer Strategie langfristig treu: „Wir steigen sicher nicht ins Endkundengeschäft ein, sondern vertreiben unsere Pellets über Händler.“ Vladimír Stupavsky zeigt sich nach dem Besuch beeindruckt: „Ich hatte den Standort vor einigen Jahren besucht, noch vor der Übernahme durch Pfeifer. Ich bin tief beeindruckt davon, was sich hier getan hat und wie viel investiert wurde. Einen so hohen Grad der Automatisierung sieht man nur selten in der Holzindustrie.“

Pionier für erneuerbare Energie seit 1998

Bereits 1998 hat Pfeifer am Standort Kundl (Tirol/Österreich) mit der Produktion von Holzpellets begonnen. Bescheidene 2.000 Tonnen im ersten Jahr waren der Anfang einer Erfolgsgeschichte, die Pfeifer als Pionier von Beginn an mitschreibt. Mit Produktionsmengen weit jenseits der 500.000 Tonnen hätte vor 20 Jahren niemand gerechnet. Mit einer geschickten Expansionsstrategie, hohem Investitionswillen und dem kompromisslosen Bekenntnis zur 100-prozentigen Verwertung des wertvollen Rohstoffes Holz hat sich die Pfeifer Group an die Spitze von Europas Pellet-Produzenten katapultiert.