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27.01.2017

Pfeifer baut Aktivitäten in Europa aus. Das Ziel: 650 Millionen Euro Umsatz.

Die Pfeifer Holding, einer der führenden Akteure der europäischen Holzindustrie mit Hauptsitz in Österreich, sieht sich auch 2017 auf Wachstumskurs. Das Tiroler Familienunternehmen plant im kommenden Jahr eine Umsatzsteigerung von rund drei Prozent. Der Fokus der Vertriebsaktivitäten liegt verstärkt auf Europa.

Die internationale Finanzmarktkrise und die rasante Entwicklungen der globalen Marktsituation haben die Holzbranche in den vergangenen Jahren verändert. Durch eine ausgewogene Produktpalette, hohe Flexibilität und verlässliche Beziehungen zum Holz- und Baustoffhandel ist Pfeifer unbeschadet durch die Krise gekommen. 628 Millionen Euro hat die Pfeifer Holding GmbH 2016 umgesetzt. 82 Prozent davon wurden in den sechs Kernmärkten – Deutschland, Italien, Österreich, Schweiz, Frankreich und Spanien – erwirtschaftet. Die restlichen 18 Prozent in 84 Ländern auf der ganzen Welt. In den kommenden Jahren soll der Anteil des europäischen Marktes auf 90 Prozent ausgebaut werden. Pfeifer beschäftigt an acht Standorten in Österreich, Deutschland und Tschechien 2.000 Mitarbeiter.

Geschäftsführer Michael Pfeifer und sein Verkaufsteam beim Messestand in München. Insgesamt waren 15 VertriebsmitarbeiterInnen für die Betreuung der Kunden und Partner am Pfeifer-Messestand vor Ort. v.l.: Robert Giugni, Philipp Schranz, Hermann Egger, Michael Pfeifer, Hynek Mandula, Ibou-Kebe Diouf, Ingo Meitinger, Claus Greber, Gregor Triltsch.

POSITIVE ENTWICKLUNG DURCH MEHR HOLZBAU UND BIOENERGIE

„Wir gehen von einer positiven Marktentwicklung in Europa aus. Der Trend zu Holz hält an. Viele Flüchtlingsunterbringungen werden mittlerweile in Holzbauweise realisiert und Biobrennstoffe spielen eine immer wichtigere Rolle als Alternative zu Öl und Gas bei der Wärmeerzeugung. Davon profitieren wir vor allem in Österreich, Deutschland und Italien. Dort setzen wir an und wollen den Umsatz in diesem Jahr um drei Prozent, also auf circa 650 Millionen Euro, steigern“, erklärt Michael Pfeifer, Geschäftsführer der Pfeifer Holding GmbH, anlässlich der „Bau München“. Die alle zwei Jahre stattfindende Weltleitmesse der Bauwirtschaft fand zuletzt wieder von 14. – 19. Jänner 2017 statt. Pfeifer nutzt die Messe traditionell als Plattform für Vertriebsaktivitäten und zum Austausch mit führenden Meinungsbildnern der Branche. Mehr als 2.000 Aussteller aus 42 Ländern treffen in München auf 250.000 Besucher.

2017 strebt Pfeifer ein Wachstum von drei Prozent an. Wichtigster Partner dabei ist der Holz- und Baustoffhandel.

ZUKUNFTSMARKT BIOBRENNSTOFFE

Umsatzperspektiven resultieren für Pfeifer allerdings nicht nur aus dem Bauwesen. „Biobrennstoffe und vor allem Pellets haben in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Die Tendenz ist weiter steigend“, so Pfeifer. Aktuell kommen rund 20 Prozent der Umsätze aus dem schnell wachsenden Biobrennstoffmarkt, jeweils 25 Prozent entfallen auf Schnittholz und Verpackungsschnittholz inklusive Palettenklötze, 17 Prozent machen Betonschalungs- und 13 Prozent Holzbauprodukte aus.

ERFOLGSREZEPT: DYNAMIK UND FLEXIBILITÄT

Den Erfolg des Tiroler Familienunternehmens erklärt Ingo Meitinger, Vertriebsleiter bei Pfeifer, unter anderem mit der hohen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Pfeifer Holding. „Von 2004 bis 2008 erlebten wir in den südeuropäischen Ländern einen regelrechten Holz-Boom, auf den die Industrie sehr schnell mit dem Ausbau der Kapazitäten reagiert hat. Der Absatzeinbruch im Zuge der internationalen Finanzkrise führte zu einer Marktbereinigung. Überlebt hat, wer schnell genug reagieren konnte.“

POLITISCHE UNSICHERHEITEN MACHEN MÄRKTE UNATTRAKTIV

Ein wesentlicher Beweggrund für die nun angestrebte Konzentration auf die europäischen Märkte seien auch die politischen Unsicherheiten. „Weltweit stehen Holzprodukte von Pfeifer für Qualität und sind entsprechend beliebt. Trotzdem lässt sich nur sehr schwer einschätzen, wie sich Märkte zum Beispiel in der Türkei, der Ukraine, aber auch in den USA und im asiatischen Raum künftig entwickeln. Auch deshalb setzen wir auf den heimischen Markt“, so Meitinger.