Nutzungskonflikte und großflächige Stilllegung
Zum anderen verfolgen die 16 Mio. Familien, die in Europa Wald besitzen, keine homogenen Interessen. Vor allem hofferne Waldbesitzer aus den Städten agieren längst abgekoppelt von Rundholzmärkten und -preisen. „Bis zu 50 Prozent der Waldbesitzer hören unseren Aufruf zur Waldbewirtschaftung gar nicht“, bedauert Rosenstatter. Dazu kommen weitere Gruppen wie Anleger, die das „grüne Gold“ für bessere Kreditbedingungen horten, oder NGOs, die mit Freikaufaktionen auf unberührte Wälder abzielen. Nimmt man all diese Strömungen zusammen, stehen bereits heute weite Teile der europäischen Wälder außer Nutzung – Tendenz steigend.
Warum das so ist, zeichnete Rudolf Rosenstatter, Bundesobmann des Waldverbandes Österreich, Obmann des Waldverbandes Salzburg sowie Obmann von proHolz Salzburg, bei seinem Vortrag auf Einladung der Pfeifer Group nach. „Nicht nur der klassische Wald, auch die Waldbesitzer und die gesamte Gesellschaft verändern sich“, konstatierte der überzeugte Verfechter der Holzverwendung. Zum einen kollidieren extensive Sport- und Freizeitaktivitäten sowie Naturschutzgedanken teils radikaler Ausprägung direkt vor Ort mit den Erntearbeiten.