Interview
Michael Almberger, Vertriebsleiter Biobrennstoffe bei Pfeifer, im Gespräch über Preisspitzen, lückenlose Marktabdeckung und andere brandheiße Vorteile für Pellet- und Brikettkunden.
Die Erinnerung an die Rekordpreise 2022 ist noch frisch. Bleibt das PelletsPreisniveau 2023 ähnlich sprunghaft?
Der Preispeak ist auf alle Fälle überschritten, die Nachfrage seit November 2022 drastisch eingebrochen. Der aktuell geringere Verbrauch liegt hauptsächlich an der warmen Witterung, die 20-30 % Verbrauchseinbußen ausmacht. Hinter dem sinkenden Preisniveau steht aber eine Kalkulation der Produzenten.
Ein Wachstum in unseren Kernmärkten ist auch für das Jahr 2023 prognostiziert.
Denn selbst wenn der Preis für das Produkt jetzt im ersten Quartal nach unten geht, die Entwicklungen im Rohstoffbereich zeigen eigentlich in die andere Richtung. Infolgedessen wird sich in nächster Zeit weisen, inwieweit sich durch die Verknappung und die Erhöhung der Rundholzpreise die Verfügbarkeit der Pellets entwickelt. Am Ende wird dann wieder die Nachfrage am Markt den Preis bestimmen. Ein Wachstum in unseren Kernmärkten ist auch für das Jahr 2023 prognostiziert.
Welche Rolle spielen dabei die sogenannten Hamsterkäufe?
Hamsterkäufe haben im Vorjahr die Entwicklung enorm verschärft, weil sie die Lager der Produzenten innerhalb kürzester Zeit leersaugten. In Kombination mit einer sehr guten Nachfrage entstand so ein gewisses Vakuum, das Verknappung zur Folge hatte und somit höhere Preise und längere Lieferzeiten. Der Ansturm auf Pellets lag aber auch daran, dass zum Beispiel allein in Österreich im Jahr 2022 rund 12.000 Pelletheizungen verkauft worden waren. Gleichzeitig fielen Lieferungen aus Russland, Weißrussland und der Ukraine komplett aus, diese Mengen fehlten dem Markt und erzeugten zusätzlichen Druck.
Würden Sie momentan einen Kauf auf Vorrat empfehlen oder justintime?
Das Wichtigste ist, dass wieder eine gewisse Ruhe und Stabilität in den Markt kommen und das Vertrauen in das Produkt weiter gefestigt wird – das heißt die Verfügbarkeit für den Handel und ein leistbares Preisniveau für Händler und Produzent sollte erzielt werden. Wenn diese Faktoren gewährleistet sind, stellt sich die Frage erst gar nicht. Ein Lagerraum sollte gefüllt werden, wenn er leer läuft. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, sind Hamsterkäufe und Spekulationen nicht die Lösung.
Über welche Produktionskapazitäten verfügt Pfeifer und gibt es Ausbaupläne?
Aktuell belaufen sich unsere Kapazitäten auf 620.000 Tonnen Pellets und 20.000 Tonnen Briketts pro Jahr. Kapazitätserweitungen sind derzeit nicht geplant. Von unserer Seite aus können wir auf alle Fälle Versorgungssicherheit gewährleisten. Als größter Pelletsproduzent Europas garantiert Pfeifer in seinen Hauptmärkten Deutschland, Italien, Österreich, Schweiz, Tschechien und Frankreich eine 100%ige Marktabdeckung und Lieferfähigkeit. Ein Fakt, der Hamsterkäufe überflüssig macht.
Nicht der einzige Vorteil für Pfeifer Kunden ...
Die Vorteile sind tatsächlich enorm. Allen voran die hohe Qualität – der Name Pfeifer bei den Pellets ist eine Marke. Außerdem steht Pfeifer für Kontinuität, Service und Vertragstreue. Wir haben sämtliche bereits abgeschlossene Verträge bis auf die letzte Tonne ausgeliefert, auch wenn sie nicht dem damaligen Marktpreis entsprochen haben. Das Ergebnis unserer Bemühungen sind ein großer und besonders treuer Kundenstamm.