Zukunfts-Herausforderungen
Wie viele andere Branchen steht auch die Holzindustrie vor erheblichen logistischen Herausforderungen – global wie lokal. Christof Bader, Head of Logistics bei der Pfeifer Group, skizziert die dringlichsten Themen zum Jahreswechsel 2024/25.
Erhöhungen bei Energiepreisen und Mautgebühren belasten die Transportbranche stark. Viele Transportunternehmen arbeiten nicht profitabel, was zu einer Reduktion der Flotten und damit zu eingeschränkten Transportkapazitäten führt.
Obwohl der Bedarf an mehr Brücken und Bahnstrecken offensichtlich ist, hinkt der Ausbau hinterher. Engpässe und Verzögerungen bremsen den Transport von Holzprodukten, oft müssen improvisierte Lösungen gefunden werden, die zusätzliche Kosten verursachen.
Der anhaltende Fahrermangel verschärft die Situation. Diese Entwicklung verknappt nicht nur die Transportkapazitäten weiter, sondern stellt Unternehmen vor die Herausforderung, ihre logistischen Strategien langfristig und nachhaltig auszurichten.
Die Vermeidung von Leerkilometern und eine nachhaltigere Produktion rücken immer mehr in den Fokus. Durch die Nutzung von Datenanalysen und optimierten Routenplanungen können Unternehmen nicht nur Kosten sparen, sondern auch ihre Umweltbilanz verbessern.
Ein zentraler Bestandteil der Logistikstrategie der Pfeifer Group ist der Ausbau des Schienentransports. So verkehrt etwa ein Containerzug seit 2023 erfolgreich vom Werk in Lauterbach zu verschiedenen Nordhäfen Deutschlands. Diese Lösung stellt eine zuverlässige Anbindung an die globalen Märkte sicher. Nahezu wöchentlich werden etwa 42 Container verladen und für den weltweiten Export verschifft. Zusätzlich evaluiert Pfeifer kontinuierlich neue intermodale Verkehre, um die Transportkapazitäten auf der Schiene weiter auszubauen. In enger Zusammenarbeit mit europäischen Partnern werden weitere Lösungen entwickelt, um den Anteil des Schienentransports innerhalb der Logistikkette zu erhöhen.
Eine wichtige Drehscheibe für den Export der Holzprodukte bildet der finnische Hafen Oulu. Franco Böhler, Teamleiter Export bei der Pfeifer Group, beobachtet die Trends und Herausforderungen in der Seelogistik sehr genau.
Ende 2024 schätzte er die Lage als stabil ein: „Container und Schiffsraum stehen für alle Zielorte ausreichend zur Verfügung.“ Sorgen bereiten die Häfen an der US-Ostküste, wo Tarifverhandlungen drohen, zu Streiks, Lieferverzögerungen und steigenden Frachtkosten zu führen. Auch die Region rund um das Rote Meer präsentiert sich weiter instabil.
Im Bereich der Stückgutfracht zeigt sich die Situation hingegen positiver. „Besonders die Verbindung nach Großbritannien läuft reibungslos, und es stehen ausreichend Kapazitäten für den Export nach Ägypten bereit, sobald entsprechende Aufträge vorliegen“, so Böhler. Seine Prognose für die Seelogistik aus Finnland fällt insgesamt positiv aus. Doch er betont: „Für ein erfolgreiches Jahr 2025 ist es entscheidend, dass sich die Situation in den USA rasch beruhigt.“
Christof Bader ist seit Juni 2024 konzernweiter Logistikleiter bei der Pfeifer Group. Der gebürtige Tiroler hat nach der Ausbildung zum Speditionskaufmann und mehreren Stationen im Bereich Logistik berufsbegleitend ein Studium für Personal- und Organisationsentwicklung absolviert. Anschließend war Bader in mehreren großen österreichischen Speditions- und Transportunternehmen über viele Jahre als Geschäftsführer im In- und Ausland tätig. Zuletzt hat er als Geschäftsführer in einem Beratungsunternehmen für Logistik diverse Unternehmen beim Aufbau neuer Niederlassungen im Ausland begleitet. Christof Bader ist verheiratet und hat vier Kinder.
Das Österreich-Team der Pfeifer Logistikabteilung steht unter der Leitung von Christof Bader vor der Aufgabe, diese Herausforderungen mit effizienten Prozessen und innovativen Ansätzen zu meistern, um den Erfolg in der Holzlogistik langfristig zu sichern.