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06.02.2019

Pfeifer CLT: Starkes Bekenntnis zum Traditions-Standort Schlitz

Gut 25 Millionen Euro investiert die seit 1997 in Schlitz ansässige Pfeifer Group derzeit in den Um- und Ausbau ihres Traditions-Standortes. Ab Mitte 2019 startet das holzverarbeitende Unternehmen aus Tirol/Österreich mit der Erzeugung von Brettsperrholz (Cross Laminated Timber = CLT). In der ersten Ausbauphase entstehen 55 neue Arbeitsplätze. Die hochmodernen Produktionsanlagen und ein neues Logistikkonzept erfüllen bzw. übertreffen sämtliche Auflagen in Sachen Umwelt- und Lärmschutz.

Mitte 2019 Start der CLT-Produktion in Schlitz

Im Pfeifer-Werk an der Bahnhofstraße wird derzeit auf Hochtouren gearbeitet. Auf einer Werksfläche von 6 Hektar stellt Pfeifer die Weichen für die Produktion einer Jahreskapazität von 100.000 m³ fertigem CLT im Vollbetrieb ab 2021. Mitte des heurigen Jahres startet die Hochfahr- und Optimierungsphase, im vierten Quartal 2019 die Ausbauphase I mit 50.000 m³ fertigem CLT/Jahr. Das entspricht einem Schnittholzeinsatz von ca. 65.000 m³. Die um- und neugebauten Lager-, Produktions- und Kommissionierungshallen stehen bereits, die Installation des Maschinenparks ist weit fortgeschritten. Ebenso wurde das komplette Wasser- und Abwassernetz sowie die Stromversorgung erneuert bzw. ausgebaut. Werksleiter Roland Ritter ist mit dem Fortgang der Arbeiten zufrieden: „Alles läuft nach Plan. Wir konnten wichtige Gewerke bereits abschließen und rechnen mit einer ersten Inbetriebnahme im August 2019.“

Ein hoher Vorfertigungsgrad, dadurch eine schnelle Bauweise bei gleichzeitig höchster Stabilität machen CLT weltweit zu einem der gefragtesten Produkte in der Baubranche.

Lange geplanter Schritt

Das Bekenntnis zum Standort Schlitz ist die logische Konsequenz eines von langer Hand geplanten Ausbau-Schrittes im Produkt-Portfolio. Bauen mit Holz generell und mit Brettsperrholz (CLT) im Speziellen gehört die Zukunft. Der Werkstoff CLT – kreuzweise verleimte Holzlamellen als massive System-Fertigteile aus Holz – legt seit Jahren einen beeindruckenden Siegeszug hin. Michael Pfeifer, CEO der Pfeifer Group, erklärt den strategischen Hintergrund: „Die Brettsperrholz-Kompetenz in die Unternehmensgruppe zu integrieren, ist seit mehr als einem Jahrzehnt Thema für uns. Mit Brettschichtholz und Massivholzplatten sind wir schon heute ein bedeutender Anbieter von konstruktiven Holzbauprodukten. Das Feedback unserer internationalen Kunden auf den Einstieg in die CLT-Produktion ist äußerst positiv. Man kann sagen: Alle warten, bis wir starten.“ Josef Dringel, Projektleiter CLT der Pfeifer Group, ergänzt: „Der Markt für Brettsperrholz hat sich wesentlich dynamischer entwickelt als prognostiziert. Zudem ist CLT weltweit gefragt. Der Zeitpunkt für den Einstieg und Schlitz als Standort sind ideal.“

CEO Michael Pfeifer und Werksleiter Roland Ritter bei einem informativen Rundgang am Betriebsgelände in Schlitz.

Brettsperrholz (Cross Laminated Tomber = CLT) besteht aus mehreren Lagen kreuzweise verleimten Nadelholz-Lamellen.

100 neue Arbeitsplätze

Von der Hard- zur wichtigsten »Software«: Pfeifer schafft mit der Revitalisierung des ehemaligen Schalungsplatten und -trägerwerks als erstes CLT-Werk der Gruppe gleich zu Beginn 55 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze. Im Endausbau werden es ca. 100 sein. Die Personalsuche im Einzugsbereich Großraum Fulda/Bad Hersfeld/Vogelsbergkreis ist deshalb in vollem Gange. Roland Ritter berichtet: „Es entstehen interessante und attraktive Arbeitsplätze im gesamten Spektrum modernster Produktionstechnologien. Wir suchen Mitarbeiter für Technik, Planung, Arbeitsvorbereitung, die Produktion mit hohem Automatisierungsgrad, Verwaltung, Vertrieb, Werkstatt und Instandhaltung. Geeignete, qualifizierte MitarbeiterInnen zu finden, ist zurzeit eine große Herausforderung.“ Die neue Belegschaft erwarten sehr mitarbeiterfreundliche Produktionsanlagen, die modernste Anforderungen und Standards erfüllen.

Synergieeffekte der hessischen Werke

Für Pfeifer stand nach eingehender Wirtschaftlichkeitsprüfung außer Zweifel, dass das neue CLT-Werk in Schlitz in unmittelbarer Nähe zum Pfeifer-Standort Lauterbach entstehen soll. Lauterbach kann so als zentraler Zulieferer für Schlitz genutzt werden und durch die Weiterverarbeitung des Schnittholzes vertieft sich die Wertschöpfung. In Schlitz war ein Großteil der Infrastruktur bereits vorhanden, was die Investitions- und laufenden Kosten enorm verringert. Außerdem liegt das Werk zentral in Deutschland, dem wichtigsten Markt Europas, sowie unweit zu den Kern- und zu Boommärkten wie Großbritannien und Skandinavien.

Michael Pfeifer

CEO Pfeifer Group

„Das Feedback unserer internationalen Kunden auf den Einstieg in die CLT-Produktion ist äußerst positiv. Man kann sagen: Alle warten, bis wir starten.“

Lärmarmes Verkehrskonzept

Die Nähe zu Lauterbach bedeutet auch kurze Transportwege. Ein neues Verkehrs- und Logistikkonzept sorgt zudem für die geregelte Zu- und Abfahrt beim Werk und damit für eine möglichst geringe Verkehrsbelastung. Roland Ritter: „Wir nehmen die Anliegen unserer Anrainer sehr ernst und begegnen ihnen im Dialog. Wir haben wesentliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung ergriffen, erfüllen alle Auflagen und bewegen uns weit innerhalb des vorgeschriebenen Rahmens.“ Die Verkehrsabwicklung am Betriebsgelände erfolgt im Einbahnsystem über die bestehende Zu- bzw. Ausfahrt an der Bahnhofstraße. Die Anliefer- und Abfahrzeit ist auf den Betrieb tagsüber beschränkt. Zur Relation: Täglich werden ca. 10 LKW das Werk anfahren und wieder verlassen. Am Betriebsgelände verkehren lärmemissionsarme E-Gabelstapler, die Manipulation in den Produktionshallen erfolgt mit modernen Krananlagen. „In Summe enorme Verbesserungen in Sachen Lärmschutz. Nicht zu vergleichen mit der Situation vor der Werksschließung vor zwei Jahren“, wie Roland Ritter versichert.

Umwelt und Standort im Fokus

Auch sonst nimmt Pfeifer seine Rolle als stark in der Region verwurzeltes Unternehmen mit langer Tradition sehr ernst – in ökonomischer wie auch in ökologischer Hinsicht. So ließ die Pfeifer Group als Ausgleichsmaßnahme für die Flächennutzung am Areal eine neue Retentionsfläche für die Schlitz schaffen, die zugleich die ökologische Funktion eines Altarms erfüllt. Feinstaub und andere Emissionen seien dank neuer, hochmoderner Filtertechnologie kein Thema mehr, wie Roland Ritter beruhigt: „Die neue CLT-Produktion arbeitet absolut sauber, unsere Filteranlagen übertreffen alle Standards bei weitem.“ Der Werksleiter, der selbst seit 18 Jahren in einem Ortsteil von Schlitz zu Hause ist, sieht die Revitalisierung des Standortes auch persönlich als große Chance: „Durch den Erfolgsboom von CLT ist es für mich und uns alle eine große Herausforderung, sich als Newcomer zu etablieren, da wir hier komplett neue Wege bei Pfeifer gehen. Wir verfügen in Schlitz über ein Betriebsareal mit 60.000 Quadratmetern und sämtlicher Infrastruktur. Nach zweijähriger Pause nimmt Pfeifer den Betrieb wieder auf – mit einem im Grunde neuen Werk am technisch letzten Stand und mit Zukunftstechnologie. Dass diese Revitalisierung hier passiert, macht mich auch persönlich stolz.“